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Bin ich eine gute Mutter, wenn mein Vulkan ausbricht? Teil3

Wer mag schon Konfrontationen mit Unangenehmen und überhaupt schon Konflikte? Ich glaube sagen zu können, so gut wie niemand! Und schon gar nicht hochsensitive Menschen!

Sie scheuen sich eher davor!

Charly Chaplin schrieb in einem Gedicht: „Selbst Sterne stoßen zusammen, und aus ihrem Zusammenprall werden neue Welten geboren. Heute weiß ich, Das ist das Leben!“

So unangehm sie auch sind – Konflikte gehören einfach zum Leben dazu! Was zählt ist, wie man damit umgeht und vor allem ist es wichtig den Kindern es vorzuleben, damit sie lernen Konflikte lösen zu können! Denn mit Konflikten bzw. stressigen Situationen wird dein Kind in seinem Leben noch das eine oder andere Mal konfrontiert werden.

Ein funktionierender Schlüssel bei Konflikten ist:

1. Stressregulierung 2. Bedürfnisse erkennen 3. Konflikt besprechen

Doch zuerst möchte ich zur Geschichte zurückkehren, bei der sich die Mutter in der Reizüberflutung befindet. Und bevor sie den Konflikt mit ihrem Sohn lösen kann, muss sie sich erst einmal beruhigen und sich von der von Reizen überfluteten Situation herausholen. Doch was kann man als Mutter nun tun?

Die 5 wichtigsten Schritte, die dir in reizüberfluteten Situationen/Konflikten mit deinem Kind helfen:

1) Annahme der Gefühle & Situation

2) Auszeit gönnen

3) Reflexion über das Geschehene

4) Bedürfnisse beachten & einfordern

5) Mutter – Kind Gespräch

1) Bewusste Annahme

In dieser Phase der Überforderung ist das Wichtigste, dass du die Situation und deine damit verbundenen Gefühle annimmst. Denn umso mehr du dich dagegen währst und du deine Gefühle abstößt umso präsenter werden sie vor dir stehen!

Sage dir… Ja, ich weiß meine Emotionen gingen mit mir durch. All meine pädagogisch korrekten Erziehungsmaßnahmen waren weg. Ich weiß ich bin laut geworden. Ich fühle auch gerade Wut etc.. Ich war in dieser Situation einfach hilflos meinen Emotionen ausgeliefert.

2) Auszeit gönnen

Der nächste Schritt ist, dich nicht sofort in die Hausarbeit oder in andere Tätigkeiten hineinstürzen. Sondern erstmals runter zu kommen. Dir und deinem Kind eine Auszeit gönnen um einen Rollballeffekt zu verhindern.

Du gibst damit dir und deinem Kind die Chance einen harmonischeren Abend zu verbringen und die Zeit, um dir bewusst zu werden was gerade passiert ist.

Schiebe alles jetzt einmal zur Seite! Egal was du deinem Kind noch sagen möchtest oder mit ihm klären möchtest.

Auch kein voller Geschirrspüler oder Wäscheberge können jetzt nicht so laut schreien, dass du sie in diesem Moment hören könntest.

Das Einzige was du jetzt tust – ist auf dich und dein Kind und eure Bedürfnisse zu achten und dir Zeit für dich zu gönnen!

Auszeit – Vereinbarung mit Kind machen: Setze eine Zeit fest, in der du dir Ruhe und eine Auszeit gönnst. Setze mit deinem Kind fest was es in dieser Zeit tun kann. Zbs. Alleine im Kinderzimmer spielen, Fernsehen etc. Kommuniziere deinem Kind klar und verständlich, dass du jetzt alleine sein möchtest und ihr nach dieser Auszeit wieder etwas gemeinsam macht

Was brauchst du jetzt um dich zu beruhigen? Einen guten Kaffee oder Tee und etwas Schokolade, eine Runde Schlaf oder reicht dir schon beruhigende Musik zu hören?

Probiere doch meine Technik aus!

Diese Technik die ich dir jetzt vorstelle heißt EFT – Emotional Freedom Techniques. Sie dient dir dazu, dass du dich selbst, deine Situation und die damit verbundenen Gefühle und Emotionen annimmst und dir die Chance gibst dein Problem zu lösen.

Und so funkioniert´s:

1. Stressskala abfragen: Frage dich wie hoch dein momentaner Stresswert auf einer Skala von 0-10 ist?

2. Bilde den Einstimmungssatz:

Auch wenn ich ……Gefühl einsetzen……… fühle, akzeptiere ich mich wie ich bin und gebe mir die Chance dieses Problem zu lösen.

Bsp: Auch, wenn ich zweifle ob ich eine gute Mutter bin, akzeptiere ich mich wie ich bin und gebe mir die Chance dieses Problem zu lösen. Bsp: Auch, wenn ich wütend auf mich bin, weil ich vorhin so laut geworden bin, akzeptiere ich mich wie ich bin und gebe mir die Chance dieses Problem zu lösen.

3. Klopftechnik: Diesen Satz klopfst du nun auf einer Hand auf dem Handkantenpunkt ein und sagst dir währenddessen den Satz laut oder halblaut vor.

4. Veränderungen beobachten: Achte darauf was sich verändert und klopfe solange bis du eine deutliche Erleichterung spürst.

3) Reflexion über Situation

Wenn du wieder zur Ruhe gekommen bist, dann blicke auf die Situation in der dein Vulkan ausgebrochen ist zurück. Hättest du etwas anders machen können?

4) Bedürfnisse beachten

Frage dich selbst: Wie geht es mir jetzt? Was brauche ich jetzt noch?

Schau nach wie es deinem Kind jetzt geht und was dein Kind jetzt braucht?

Wenn sich eure Situation wieder entspannt hat, ihr beide wieder gut gelaunt seid dann gehe gleich in ein klärendes Gespräch über. Wenn du aber noch das Gefühl hast, dass jetzt noch nicht der passende Zeitpunkt ist und ihr beide nur das Bedürfnis habt zu kuscheln oder zu spielen, dann verschiebe lieber das Gespräch auf den nächsten Tag.

Wenn du das Gespräch verschiebst: Sollte am nächsten Tag alles wieder in Ordnung sein, führe das Gespräch trotzdem mit deinem Kind. Denn ein hochsensitives Kind trägt das Gefühl, dass es im Konflikt hatte, in sich weiter.

Dadurch dass du keinen Schwamm drüber wachsen lässt, vermittelst du deinem Kind gleichwürdig zu sein, gibst ihm die Chance zu seinen Gefühlen zu äußern und dass du seine Gefühle wertschätzt.

In der Art zeigst du deinem Kind nicht nur, wie man auf Augenhöhe & lösungsorientiert Konflikte löst.

Du stärkst dadurch eure Beziehung & das Wichtigste, dass ein hochsensitives Kind braucht:

Ein starkes, gesundes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein!

5) Gespräch

Wenn ihr beide emotional bereit seid, dann schaffe eine gemütliche Atmosphäre, um mit deinem Kind über die Situation zu sprechen!

1) Begebe dich während des Gespräches auf Augenhöhe mit deinem Kind.

2) Situation nochmal durchgehen: Erkläre deinem Kind wie du dich gefühlt hast.

3) Verständnis aufbringen für das Kind: Dem Kind zu vestehen geben, dass du Verständnis für seine Situation hast:

„Ich weiss dass es heiss war und viele Leute in der U-bahn waren. Du dir Schokolade gewünscht hattest. Ich verstehe deinen Wunsch.“

4) Fragen an das Kind: Wie hast du dich gefühlt? Was hättest du von mir gebraucht? Hätte ich dir irgendwie helfen können?

5) Deine Wünsche/Forderungen an das Kind:

Ich weiss du wolltest unbedingt Schokolade in der U-Bahn. Nur wenn es so heiss ist, würde die Schokolade zerfließen. Und ich will keine flüssige Schokolade in meiner Tasche haben. Ich werde auch in Zukunft bei dieser Hitze keine mitnehmen. Kannst du das verstehen?

Ich wünsche mir von dir….

„Am Ende gilt doch nur, was wir getan und gelebt – und nicht was wir ersehnt haben“ Arthur Schnitzler

In diesem Sinne wünsche ich dir ein gutes Gelingen beim Umsetzen!

Bis bald,

Daniela